Der Trompeter von Säckingen
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Scheffels Ehefrau und Sohn

Im Alter von 38 Jahren hatte Scheffel geheiratet. Seine Auserwählte hieß Caroline Freiin von Malsen (1834 - 1904), Tochter des bayerischen Gesandten am badischen Hof. Die Trauung fand am 28. August 1864 in der katholischen Kirche St. Stephan in Karlsruhe statt.

Über die Vermählung Joseph Victors mit Caroline freute sich der Freund des Dichters Anton Werner. Er fand das Fräulein von Malsen "äußerst sympathisch".

Die Ehefrau Caroline, geb. Freiin von Malsen
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Die Ehefrau Caroline, geb. Freiin von Malsen, 1868

Aber das Eheglück währte nur kurze Zeit. Als am 20. Mai 1867 der Sohn Victor, das einzige Kind Scheffels, auf die Welt kam, lebte das Ehepaar nicht mehr ständig zusammen. In den darauffolgenden Monaten brachen die Kontakte völlig ab. Scheffel meinte, sein bei der Mutter in München lebender Sohn würde vernachlässigt. 1869 entführte der Vater den Kleinen und brachte ihn nach Karlsruhe. So lebten Scheffels beinahe 20 Jahre getrennt, aber nicht geschieden. Zur Versöhnung kam es erst im Jahre 1886, am Sterbelager des Dichters in Karlsruhe.

Das Zerwürfnis mit Caroline brachte Joseph Victor mit Emma Mackenrodt, geborene Heim, näher zusammen. Sie war Scheffels Cousine und diejenige Frau, die er als junger Mann so leidenschaftlich geliebt hatte. Sie hatte den Kaufmann Hector Mackenrodt geheiratet. Nach dessen Tode pflegte Emma eine enge Beziehung zu Scheffel und betreute sogar dessen Sohn Victor.

Der Dichter mit seinem Sohn Victor
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Der Dichter mit seinem Sohn Victor, 1871

Victor besuchte damals das Gymnasium in Karlsruhe und entschied sich später für die militärische Laufbahn in Berlin. Darüber war sein Vater nicht glücklich. Zu Scheffels Besuch bei seinem Sohn in Berlin im September 1885 notierte Anton von Werner:

"Ich reiste nach Berlin zurück, wo inzwischen Joseph Victor von Scheffel schon eingetroffen war, um seinen Sohn Victor bei den Garden-Ulanen einzuführen. Dass dieser die militärische Laufbahn betreten wollte, des Dichters und mein lieber Freund kam schweren Herzens nach Berlin, das er seit seiner Studentenzeit nicht wieder gesehen hatte."

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