Der Trompeter von Säckingen
deutsch  english
Startseite > Scheffel & Trompeter > Scheffels Biographie > Scheffels Eltern und Geschwister

Scheffels Eltern und Geschwister

Joseph Victor wollte Maler werden, musste auf Verlangen des Vaters zum Staatsdienst gehen, als Dichter ist er berühmt geworden. Den Drang zur Kreativität erbte er von seiner Mutter Maria Josephine Scheffel (1805 - 1865) geb. Krederer. Sie vermählte sich 1824 mit Philipp Jakob Scheffel.

Maria Josephine Scheffel
Bild 3
Die Mutter: Maria Josephine Scheffel,
geb. Kreiderer

Die zutreffende Charakterbeschreibung "geistvolle Dame" für die "Frau Majorin" stammt von einem Freund des Dichters, dem Maler Anton von Werner (1843 - 1915). Maria Josephine verfügte tatsächlich über ein dichterisches Talent, und in ihrem Salon verkehrten die Karlsruher Künstler.

Dichter mit seiner Mutter, um 1860
Bild 4
Der Dichter mit seiner Mutter, um 1860

Der Vater Philipp Jakob Scheffel (1789 - 1869), Ingenieur, Major, Mitglied der badisch-französischen Rheinregulierungskommission und Oberbaurat war ein pflichtbewusster Staatsdiener. Für seinen Sohn wünschte er sich ebenso eine Juristenkarriere im Dienste des Großherzogtums Baden.

Philipp Jakob Scheffel
Bild 5
Der Vater: Philipp Jakob Scheffel

Ausgesprochen künstlerische Begabung bewies die von Joseph Victor so leidenschaftlich verehrte Schwester Marie (1829 - 1857.) Sie hatte insbesondere in den 1840er Jahren eine ganze Reihe von Landschaften, Bäume und Burgen skizziert und gezeichnet. Ihre unglückliche Verlobung und ihr früher Tod hatten bei Joseph Victor depressive Stimmung ausgelöst.

Die Schwester Marie
Bild 6
Die Schwester Marie

Auch das Leiden des körperlich und geistig behinderten Bruders Karl (1827 - 1879) belastete den fürsorglichen Joseph Victor seelisch.

Der Kummer und die Traurigkeit des Dichters nach dem Tod seiner Mutter im Jahr 1865 bedrückten den Freund des Hauses Anton von Werner:

"Wenn auch Scheffel auf den Tod seines bejahrten Vaters gefasst gewesen wäre, so doch sicher nicht auf den seiner Mutter, die anscheinend so rüstig und frisch war, dass man sie sich kaum krank vorstellen konnte. Nachdem kaum die Melancholie gewichen war, unter der er seit Jahren nach dem unerwarteten Hinscheiden der geliebten Schwester gelitten hatte, und man glaubte, dass er endlich in den Hafen häuslichen Glücks eingelaufen sei, traf ihn dieser Schlag doppelt schwer und schmerzlich. Seine Gemütsbewegungen, als er bei seiner Ankunft aus Seon die über alles geliebte Mutter nicht mehr lebend antraf, vermag ich nicht zu schildern."

Weiter: Ehefrau und Sohn