Trompeter von Säckingen. Vom Manuskript zum Buch
"Die Auflage ist 1030 Exemplare."
Der Trompeter von Saeckingen. Erster Entwurf des Poems, Saeckingen 1851
heißt eine dreiseitige Handschrift von Scheffel, welche im Archiv der Literarischen Gesellschaft in Karlsruhe aufbewahrt wird. Somit steht fest, dass ein konkreter Plan für die Dichtung noch während des Aufenthaltes in Säckingen gefasst wurde.
Der Entwurf von 1851 bezieht sich auf die erste Hälfte des Versepos. Hier ist die Rede der von Ankunft Werners in Säckingen, von seiner Heidelberger Zeit sowie von Ursula von Schönau. Das Stück über den Fridolinstag hatte Scheffel im Entwurf mit dem Titel: "Wie dem H. Werner durch Vermittlung Sancti Friddolini ein Licht aufgeht" versehen.
Als Joseph Victor im Jahr 1852 nach Italien reiste, nahm er vermutlich den Säckinger Entwurf mit. Im April 1853 konnte in Sorrent der Trompeter beendet werden.
Am 26. Oktober 1853 kam der Vertrag zwischen Scheffel und dem Verlag Metzlersche Buchhandlung in Stuttgart zustande.
Der Verlag verpflichtete sich, den Trompeter von Säckingen in knapp zwei Monaten in einer Auflage von 1030 Exemplaren, herauszugeben und das Buch in Baden, in Württemberg sowie in Bayern anzubieten. Als Honorar hatte Scheffel 300 Gulden erhalten, sein Jahreseinkommen während der Dienstzeit am Bezirksamt Säckingen (1850/51) belief sich auf 500 Gulden.
Bild 17
Eine Seite aus dem Trompeter-
Manuskript, Reinschrift
Obwohl der Verlag versprochen hatte, "das Buch elegant und hübsch auszustatten", ist kurz vor Weihnachten 1853 eine einfache Ausgabe erschienen. Die elegant ausgestatteten Editionen kamen erst in den 1870er Jahren auf den Markt.
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