Die Oper "Der Trompeter von Säckingen"
von Victor E. Nessler
"Wir geben unser Bestes und da wird es uns gelingen!"
Die wachsende Popularität der Scheffel'schen Dichtung inspirierte bereits in den 1870er Jahren mehrere Komponisten zur Vertonung des gesamten Trompeter oder seiner einzelnen Lieder.
Dies dokumentieren die 65 Notenhefte, die sich im Besitz der Literarischen Gesellschaft/Scheffelbund in Karlsruhe befinden.
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Evangelisches Pfarrhaus in elsässischen Baldenheim
Geburtshaus des Komponisten Victor E. Nessler
Den größten Erfolg erlebte die Oper von Victor E. Nessler (1841-1890). Nessler ist im elsässischen Baldenheim auf die Welt gekommen. Nach dem Besuch des Gymnasium in Strassburg ließ er sich 1861 an der dortigen Theologischen Fakultät immatrikulieren. Zugleich begann er geistliche Musik zu komponieren. Nach drei Jahren brach Nessler das Theologiestudium ab und ging nach Leipzig, um sich weiterbilden zu lassen.
Dies soll seinen Vater, den evangelischen Pfarrer in Baldenheim, zur folgenden Bemerkung veranlasst haben:
"Victor, wenn du es nicht schaffst, wirst du eben einfacher Organist in der Kirche, in der du auf der Kanzel hättest stehen können."
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Victor E. Nessler (1841-1890)
1870 wurde Nessler zum Chefdirigenten am Leipziger Stadttheater berufen, 1879 erhielt er den Dirigentenposten am dortigen Carola-Theater, 1867 entstand seine erste Oper.
Zum Durchbruch verhalf ihm 1879 "Der Rattenfänger von Hammeln", sein populärstes Werk hieß "Der Trompeter von Säckingen".
Das Libretto verfasste Rudolf Bunge; ihm versicherte Nessler: "Wir geben unser Bestes."
Das Textbuch hatte im Jahr 1893 die 53. Auflage erreicht. Der Trompeter gehörte damals zu den beliebtesten Opern, allein in Norddeutschland wurde 1888 dieses Werk mehr als 900mal aufgeführt.
Weiter: Anton von Werner